Wie wurden indigoblaue Stoffe gefärbt und bedruckt?
Der Reservedruck der Stoffe erfolgte mithilfe von mit Leim oder Harz überzogenen Tamponformen (Reservedruck), so dass diese Stoffpartien ihre ursprüngliche Farbe (meist weiß) behielten. Nachdem der Kleber oder das Harz getrocknet war (3–6 Monate), wurden die Stoffe ein- oder mehrmals für 30–45 Minuten in das Indigo-Farbbad getaucht. Im Gegensatz zu anderen Farbstoffen besteht Indigo aus Molekülen, die in Wasser unlöslich sind. Daher war für die Auflösung die Zugabe von Asche oder anderen Stoffen erforderlich, die das Bad gelbgrün färbten. Aus diesem Grund war der frisch gefärbte Stoff zunächst gelbgrünlich gefärbt und wandelte sich erst beim Trocknen und der damit verbundenen Reaktion des Pigments mit Sauerstoff (Oxidation) in ein Indigoblau um. Nach dem Trocknen wurden die Stoffe in ein Bad mit kochendem Wasser oder in Säurelösungen getaucht, um den auf dem ungefärbten Teil des Stoffes (Reserve) vorhandenen Klebstoff aufzulösen.
Das Ergebnis war ein indigoblauer Stoff mit weißen Ziermustern.

